Honiganalyse Sommer 2017

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich die Analyse des Sommerhonigs noch nicht veröffentlicht habe. Dem Versäumnis komme ich hiermit umgehend nach.

Der diesjährige Sommerhonig ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren besonders. Die sonst in München sehr dominante Linde hat sich in diesem Jahr nicht hervorgetan. Wie in der Analyse zu sehen, ist die Tracht eine sehr vielfältige gewesen, was für den besonderen Geschmack sorgt.

Eines der wichtigsten Kriterien ist der Wassergehalt, welcher für die Beurteilung der Haltbarkeit und der grundsätzlichen Honigqualität ausschlaggebend ist.

Mit 15,8% Wassergehalt ist der diesjährige Sommerhonig extrem trocken. Ein absolutes Qualitätsmerkmal. Man erkannte den niedrigen Wassergehalt schon beim Schleudern an der Viskosität bzw. Zähigkeit.

Honige über 18% Wassergehalt dürfen gem. dem Deutschen Imkerbund nicht in den Verkehr gebracht werden. Es besteht die Möglichkeit der Gärung.

Sommerernte 2017

Hier ein kurzer Beitrag zur Ernte des Sommerhonigs am 09.08.2017

Honigernte 2017 from Krautgartenimker on Vimeo.

Bienenstand im Juli

Die Linde ist nun in den letzten Zügen, der Klee blüht mächtig. Die im Juni geschleuderten Honigräume sind inzwischen schon wieder ordentlich gefüllt. Bald ist wieder Erntezeit! Hier ein kleines Video dazu:

Und hier einige Bilder von Pflanzen, Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlingen in der nächsten Umgebung zum Bienenstand im Forstenrieder Park. Ganz in der Nähe des Standes finden die Bienen eine riesige, unbestellte Fläche bzw. Magerwiese.

Neuigkeiten im Juni 2016

Habe lange nichts von mir hören lassen, nun aber wieder mal ein Eintrag.

Nachdem ich im Frühjahr wieder Opfer eines Diebstahles wurde, war mir zunächst die Lust am Bloggen vergangen. Im April wurde mir ein komplettes Bienenvolk vom Stand geklaut. Die anderen Völker wurden durch den Dieb schon zum Abtransport vorbereitet (Fluglöcher verklebt usw.), wurden dann aber nicht mitgenommen. Entweder der Dieb wurde gestört, oder er bekam die Kästen einfach nicht bienendicht…

Sehr ärgerlich.

Was gibt es sonst Neues?

Die Völker entwickeln sich teils prächtig, teils gibt es etwas Probleme. Zwei Völker haben die Königin verloren und sind drohnenbrütig geworden. Das bedeutet, dass eine Arbeiterbiene (sog. Afterweisel) wegen des Fehlens einer richtigen Königin beginnt, Eier zu legen. Natürlich kann diese Afterweisel nur unbefruchtete Eier legen, aus welchen dann nur Drohnen schlüpfen können, deshalb nennt sich der Zustand  „Drohnenbrütigkeit“ oder auch „Buckelbrut“. Man erkennt diese Tatsache an der Unausgeglichenheit des Volkes, das zum Aufbrausen neigt. Weiterhin ist das Brutbild typischerweise unregelmäßig und eben buckelig. Hier ein Bild:

Buckelbrut

Buckelbrütige Völker sind im Normalfall nicht mehr zu retten. Würde man eine neue Königin zusetzten, würde die Afterweisel die gute Königin abstechen.

Einzige, sichere Lösung für dieses Problem: Man kehrt alle Bienen einige Meter vom Stand ab. Die Afterweisel kann nicht mehr richtig fliegen und verendet so im Gras. Die Bienen dieses Volkes betteln sich in anderen Völkern ein. So habe ich es dann auch gemacht.

Die Frühjahrsernte fiel durchschnittlich aus, da ich dieses Jahr einige Schwärme verkraften musste. Auch von anderen Imkern habe ich gehört, dass 2016 ein „Schwarmjahr“ ist. Ein abgeschwärmtes Volk bringt nicht mehr viel Honigertrag. Ein paar Gläschen sind es dann schlussendlich aber doch geworden.

Hier zwei Bilder von der Ernte Anfang Juni:

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Besonders schön am Stand in Großhadern ist wirklich das Trachtangebot. Direkt hinter dem Stand liegen hektargroße Magerwiesen, die auch nicht geschnitten werden. Hier blüht es in allen möglichen Farben; für die Bienen ein Paradies:

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Zunächst ist für die Bienen aber die gerade beginnende Lindentracht interessant:

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Eine größere Neuigkeit:

Ich habe einen neuen, zweiten Bienenstand mitten im Wald, im Forstenrieder Park. Der Frühjahrshonig unterscheidet sich geschmacklich schon mal definitiv vom Großhaderner Honig. Der Stand liegt wunderbar ruhig und die Bienen stören dort niemanden. Auch das Arbeiten an den Bienen dort macht Spass.

 

Sommerernte

Am Sonntag um 8.00 Uhr machte ich mich bei strahlendem Sonnenschein daran, die Honigzargen abzuernten, die der Dieb nicht hat tragen können. Ich brauchte gute 1,5 Stunden und zog den Unmut der Bienen auf mich. 

Wie in einem meiner früheren Erntevideos ersichtlich, nimmt man jede einzelne Wabe aus dem Honigraum und kehrt die Bienen ab. Die vollen Honigwaben kommen dann in eine bienendichte Plastikbox, da sonst sofort eine große Räuberei einsetzt. Zu dieser Jahreszeit finden die Bienen nur noch wenig Nektar und sind deshalb immer auf der Suche nach Honig, den der Imker irgendwo offen stehen lässt oder verschüttet hat. 

Auffällig waren die vielen Wespen. Nach meinem Gefühl gibt es dieses Jahr besonders viele Wespen. Vielleicht liegt das an der heißen Witterung in diesem Sommer. Die Wespen sind natürlich überall sofort da, wenn es nach Honig riecht. Die sind sogar so mutig, dass sie alleine schnurstracks in die Bienenstöcke einkaufen. Dieser Übermut rächt sich meist sehr schnell, denn die Wächterinnen im Bienenvolk schmeißen die Wespen hochkant wieder aus dem Stock hinaus. 

Nach ewigem Geschleppe fuhr ich dann also zu meinem Imkerkollegen, um dort den Honig zu schleudern. Es dauerte gute 3 Stunden bis wir den kompletten Honig in Eimern in mein Auto luden. So langsam artet die Imkerei wirklich in Arbeit aus. 🙂

Der Sommerhonig dieses Jahr ist wirklich hervorragend geworden. Durch die heiße Witterung ist der Honig sehr dickflüssig, der Wassergehalt also weit unter 17%. Deutlich ist die Linde herauszuschmecken, mit ihrer typisch aromatisch herben Note. Farblich handelt es sich um einen sehr hellen, klaren Honig. 

Der Honig muss nun einige Tage stehen. Feinste Wachspartikel, die trotz Sieb im Honig sind, verbinden sich mit dem Luftblasen und bilden dann auf der Oberfläche des Honigs einen Schaum. Diesen schöpft man ab, da er den Honig rein optisch beeinträchtigen würde. 

Ich hebe mir den abgeschöpften Schaum auf und nutze ihn ganz normal als Honig. Auch sehr köstlich. 

Nach dem Abschöpfen werde ich den größten Teil des Honigs dann rühren. Das sorgt für eine cremige Konsistenz und der Honig fließt nicht mehr so leicht vom Brot. Ich wurde in den letzten Jahren immer gefragt ob ich denn nicht auch gerührten Honig hätte. Dieses Jahr hab ich mir also die benötigte Ausstattung gekauft (extra Bohrmaschine, Rührer) und bin schon auf das Ergebnis gespannt. 

Dann nur noch abfüllen und fertig. 

Durchsicht im Hochsommer, die Linde ist fast verblüht.

Urlaubsbedingt erfolgte heute die erste Durchsicht nach drei Wochen. Die Natur nimmt meinen Bienenstand langsam in Beschlag. Die Brombeeren wuchern mächtig.

Bei einer Temperatur von über 30 Grad kam ich heute bei der Durchsicht ziemlich ins Schwitzen.

Vor allen Fluglöchern herrschte reger Flugbetrieb. Ich begann zunächst mit den beiden Königinnenablegern. Vor meinem Urlaub hatte ich den beiden Einzargern noch Honigräume verpasst. Zu meinem Erstaunen haben sich die beiden Ableger derart gut entwickelt, dass die Honigräume komplett mit Honig gefüllt sind. Sie waren so schwer, dass ich sie fast nicht mehr heben konnte. Ein wirklich tolles Ergebnis. Ich bin wirklich immer wieder erstaunt, in welcher Geschwindigkeit die Bienen den Honig eintragen. Anfang Juni habe ich alle Honigräume abgeschleudert und leer wieder aufgesetzt. Jetzt, wenige Wochen später, sind die Honigräume randvoll.

Die hohen Erträge sind in Großhadern den Linden geschuldet. Nahezu jede Straße ist von großen Lindenbäumen gesäumt. Um den 10. Juni begann die Sommerlinde zu blühen. Diese ist nun verblüht. Die Winterlinde öffnet etwas später ihre nektarreichen Blüten. In ca. einer Woche wird auch die Winderlinde verblüht sein. Dann ist die Haupttracht vorbei und die Bienen konzentrieren sich auf weniger ergiebige Trachtquellen, wie z.B. Klee.

Hier einige Eindrücke der heutigen Durchsicht:

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Bei der derzeit vorherrschenden Hitze sammeln sich die Bienen vor dem Flugloch und kühlen sich somit:

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