Auszug und Fang eines Bienenschwarms im Juni 2019

Wie im letzten Beitrag schon kurz angeschnitten, haben wir am 19.06.2019 live beobachtet, wie eines meiner Völker ausgeschwärmt ist.

Plötzlich, wie auf Kommando, machten sich abertausende Bienen dieses Volkes inklusive Königin auf den Weg. Ziel: Unbekannt!

Im Frühjahr / Sommer erwacht in den Bienen der natürliche Vermehrungstrieb. Das Volk teilt sich, wenn sichergestellt ist, dass das Restvolk überleben kann, nämlich dann, wenn bereits neue Königinnen im Altvolk heranwachsen.

Die „alte“ Königin fliegt mit einem Großteil des Volkes mit unbekanntem Ziel aus. Zunächst setzt sich die Königin auf einen meist erhöhten Ort in der Nähe der alten Behausung, irgendwann bildet sich um die Königin eine große Bienentraube. Honig wurde für die Reise genug getankt, sodass es sich in dieser Bienentraube manchmal mehrere Tage aushalten lässt. In der Zwischenzeit suchen Scout-Bienen nach einem neuen Zuhause – ein hohler Baum, ein Hohlraum in einem Haus, eine andere, leere Bienenbeute. Wenn genügend Scout-Bienen der Meinung sind, ein adäquates Zuhause gefunden zu haben, macht sich der gesamte Schwarm auf den Weg dorthin und bezieht die neue Heimat.

In unserem Fall konnten wir beobachten, wo sich der Schwarm ganz in der Nähe unseres Bienenstandes niedergelassen hatte. Als sich die Traube beruhigt hatte, fingen wir sie mit Hilfe eines großen Eimers ein und schütten die gesamte Bienenmasse in einen Schwarmfangkasten. Über Nacht konnte sich das Volk in diesem Kasten beruhigen.

Am nächsten Morgen erhielt das neue „Schwarm“volk einen leeren Bienenkasten von uns und hat nun alle Zeit der Welt, sich neu zu entwickeln.

Hier ein kurzes Video zu der gesamten Aktion:

Frühjahrsernte 2019

Am 19.06.2019, wesentlich später, als in den Jahren zuvor, haben wir an unserem Stand im Forstenrieder Park den Frühjahrshonig geschleudert. 

Wir erwarteten aufgrund der schlechten Wetterlage im Mai eine nur sehr mäßige Frühjahrsernte. In den ersten beiden Juniwochen war das Wetter dann jedoch sehr bienenfreundlich und es konnten täglich mengenmäßige Zuwächse in den Honigräumen registriert werden. Da inzwischen auch die Sommerlinde ihre Blüten geöffnet hat und wir eine Vermischung von Frühlingshonig mit dem Sommer- bzw. Lindenhonig vermeiden möchten, entschieden wir uns als Erntetag für den 19. Juni.

Morgens um acht starteten wir unsere Ernteaktion an den Bienenvölkern. Wir prüften jeden Honigraum und entnahmen die mit Honig gefüllten Rähmchen. 

Mit den vollen Honigrähmchen ging es dann weiter in den Schleuderraum unseres Imkervereins, wo dann die eigentliche Arbeit begann.

Die Honigwaben werden zunächst mit einer Entdeckelungsgabel entdeckelt, anschließend in die Honigschleuder gegeben und mehrfach ausgeschleudert. Der Honig fließt aus der Honigschleuder in ein Doppelsieb; das erste, grobe Sieb filtert die gröberen Verunreinigungen (Wachspartikel u.ä.) heraus, im zweiten, feineren Sieb bleiben auch die feineren Partikel zurück.

Nach einigen Stunden im Schleuderraum war die Arbeit dann verrichtet. Die ausgeschleuderten Rähmchen brachten wir wieder zurück an den Bienenstand und gaben sie den Völkern zurück. In den nächsten Wochen haben die Bienen nun Zeit, den Sommerhonig einzutragen.

Den frisch geernteten Honig füllten wir in 20 kg Eimer ab. In wenigen Tagen muss der Honig dann „abgeschäumt“ werden. Feinste Partikel, die auch das Doppelsieb nicht herausfiltern konnte, schwimmen nach einiger Zeit an der Oberfläche auf. Sie werden mit einer speziellen Technik abgeschöpft und zurück bleibt der geklärte und saubere Frühjahrshonig.

Zur Veredelung rühren wir unseren Frühjahrshonig im Anschluss mehrere Male, was zur Bildung einer feinkristallinen Struktur beiträgt, dann kommt der Honig ins Glas.

Bei unserer Rückkehr zum Bienenstand konnten wir ein ganz besonderes Naturschauspiel beobachten. Ein Bienenschwarm machte sich gerade auf den Weg, sein Muttervolk zu verlassen. Zu diesem Bienenschwarm, dem Auszug, dem Schwarmfang und dem späteren Einlogieren des Schwarms werde ich in Kürze ein eigenes Video online stellen, bzw. einen eigenen Blogeintrag verfassen.

Hier ein kurzes Video zu unserer Ernteaktion:

Frühjahrsdurchsicht und Honigräume

Es geht wieder richtig los!

Ein arbeitsreicher Tag bei den Bienen geht zu Ende. Wir unterzogen alle Völker einer kompletten Durchsicht, prüften die Völker auf Weiselrichtigkeit, schafften Platz im Brutraum und setzten die Honigräume auf.

Alle Völker sind ja gut über den Winter gekommen und nach der heutigen Durchsicht ist auch klar, dass alle Völker weiselrichtig sind, also eine Königin besitzen, die in Eiablage gegangen ist. Teilweise war in den Völkern noch reichlich Winterfutter, das nun natürlich entnommen werden musste. Je mehr Futter im Volk ist, desto weniger Platz hat die Königin, um Eier zu legen. Ein wichtiger Eingriff war also die Entnahme des Winterfutters. Als Ersatz bekamen die Völker jungfräuliche Mittelwände, die sie nun ausbauen können. Die Maßnahme dient gleichzeitig der Wabenerneuerung.

Bei einem Volk war recht wenig Brut zu sehen. Bei der Inaugenscheinnahme der Königin war klar, dass diese schon einige – vermutlich zu viele – Jahre auf dem Buckel hat. Das Alter der Königin war auch klar an den ausgefransten Flügeln zu erkennen. Ich gehe davon aus, dass das Volk nun selbständig umweiselt und sich eine frische, leistungsfähige Königin zieht. Sollte dies in den nächsten Tagen / Wochen nicht der Fall sein, müssen wir evtl. die alte Königin „abdrücken“. Unangenehm, aber unvermeidlich.

Auffällig in diesem Jahr ist, dass trotz hinterherhinkender Vegetation die Bienen schon ordentlich Nektar einbringen. Viel mehr als die Weide blüht im Wald eigentlich noch nicht. Fraglich, wo der enorme Nektareintrag herrührt. Die Völker sind teilweise schon ordentlich am Brüten, in manchen Völkern ist sogar schon reichlich Drohnenbrut aufzufinden.

Nachdem die Bruträume sortiert, neues Wabenmaterial eingesetzt, die Bodenbretter gereinigt und die Fluglochkeile entfernt waren, setzten wir auf jedem Volk einen Honigraum auf. Jetzt haben die Bienen genug Platz für den eingetragenen Nektar und der Frühjahrshonigproduktion 2018 steht nichts mehr im Wege.

Hier einige Bilder der heutigen Aktion:

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Auf dem letzten zwei Bildern ist ganz deutlich die frisch angelegte Brut in allen Brutstadien zu erkennen. Neben frisch gelegten Eiern (Stiften) erkennt man auch die schon einige Tage alten Rundmaden. Auf dem letzten Bild erkennt man die randvoll mit gelbem Pollen gefüllten Zellen. Eine große Farbvariation ist nicht zu erkennen. Meines Erachtens handelt es sich hier hauptsächlich noch um den Pollen der Weide. Rechts im Bild erkennt man den in den Zellen glänzenden Nektar.

Die Weide ist übrigens eine für die Bienen und auch für andere Insekten sehr wertvolle Pflanze. Die verschiedenen Weidenarten blühen von Februar bis Mai durchgehend bzw. aufeinander folgend und liefern wertvollen Pollen und Nektar. Anstatt sich die Weidenkätzchen abzuschneiden und in eine Vase zu stellen, sollten wir sie also lieber den Insekten lassen, die so früh im Jahr sonst wenig Alternativen haben.

Bienenstand im Juli

Die Linde ist nun in den letzten Zügen, der Klee blüht mächtig. Die im Juni geschleuderten Honigräume sind inzwischen schon wieder ordentlich gefüllt. Bald ist wieder Erntezeit! Hier ein kleines Video dazu:

Und hier einige Bilder von Pflanzen, Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlingen in der nächsten Umgebung zum Bienenstand im Forstenrieder Park. Ganz in der Nähe des Standes finden die Bienen eine riesige, unbestellte Fläche bzw. Magerwiese.

Jetzt kommt der Frühling!

Am 09.04.15 ist nun das erste Mal richtig der Frühling zu spüren. Die Sonne wärmt schon kräftig und überall springen die Knospen auf. Nach der langen Kälteperiode über Ostern wird es nun auch allerhöchste Zeit für etwas Wärme; nicht nur für die Vegetation, sondern auch für die Bienen.

Durch das anhaltend kalte Wetter sind die Bienen noch ziemlich im Rückstand, was das Brutgeschäft angeht. Die Völker sind zwar jetzt schon gewachsen, aber noch fehlt es deutlich an Bienenmasse. Es bleibt zu hoffen, dass die Temperaturen nun nicht allzu schnell in die Höhe gehen und im Nu alles blüht. Dann könnte es nämlich Probleme mit der Frühtracht geben, da die Bienen eben noch zu schwach aufgestellt sind, um die volle Ernte einfahren zu können. Abwarten.

Den warmen Feierabend nutzte ich, um auch dem schwächsten Volk seinen zweiten Brutraum zu geben. Ich bin mir noch immer nicht ganz sicher, ob ich nicht noch hätte länger warten sollen, aber ich versuche es jetzt einfach.

Wobei ich mir auch nicht wirklich sicher bin, ist der Verbleib der Winterfutterrähmchen. Gerade in diesem schwachen Volk 4 habe ich noch gute 4 komplette Futterrähmchen. Macht es Sinn, die jetzt noch in der Zarge zu lassen? Finden die Bienen schon ausreichend Nektar? Ich weiss es nicht genau und habe die Futterrähmchen nun erst mal drin gelassen.

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Bei der Durchsicht ist mir dann doch glatt die Königin des Volkes 4 über den Weg gelaufen. Die Gelegenheit packte ich natürlich beim Schopfe und zeichnete sie mit rotem Stift. Eine kurze Szene dazu ist auch im Video zu sehen.

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Und hier der Neuling:

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Er entwickelt sich prächtig und hat den meisten Flugbetrieb vorm Flugloch. Im zweiten Brutraum wird schon kräftig gebaut:

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Auf diesem Bild sind sehr gut die Baubienen zu erkennen. Die Rähmchen mit Mittelwänden, die ich erst vor wenigen Tagen gegeben habe, sind teilweise schon komplett ausgebaut und es befindet sich sogar schon Brut darin. Wirklich Wahnsinn, was die Bienen dieses Volkes (Volk 3) während der kalten Tage geleistet haben.

Volk 2 entwickelt sich recht ordentlich. Der zweite Brutraum wird noch nicht wirklich angenommen, aber ich denke das sollte sich in den nächsten Tagen ändern. Brut habe ich bei Volk 2 auf 5 Rähmchen entdeckt.

Volk 1 war eine Überraschung. Der zweite Brutraum wird allmählich bevölkert. Der erste Brutraum ist auf 9 Rähmchen mit Brut bestückt. Mit so viel Brut hatte ich wirklich nicht gerechnet. Beim Abheben der oberen Zarge kam mir richtig warme Luft und dieser gewisse, süßliche Geruch nach Brut entgegen. Wenn all diese Brut in zwei Wochen geschlüpft ist, dann wird das wohl das größte Volk werden in diesem Frühjahr – Schwarmgefahr!!

Hier das Bild einer Brutwabe.

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Hier noch ein Video mit dem Inhalt:

Bienenflug in Zeitlupe, gezeichnete Königin, Baubienen.

Finde es wirklich faszinierend, was man mit einem Iphone heutzutage für geniale Aufnahmen machen kann.

Bienen im Krautgarten am 09.04.15 from Krautgartenimker on Vimeo.