Feierabendlicher Besuch Mitte April

An diesem wunderschönen, frühsommerlichen Nachmittag stattete ich den Bienen einen kurzen Besuch ab und nutzte diesen für eine Durchsicht der Völker.

Hier einige Bilder und Videos samt Beschreibung:

Kurze Fluglochbeobachtung in Slowmotion. Derzeit wird wenig Pollen und mehr Nektar eingebracht.

Hier zwei Bilder aus dem Volk mit der schwachen Königin. Tatsächlich war die Königin dieses Mal nicht mehr aufzufinden. Ich vermute, das Volk hat sie nun endgültig massakriert. Auf dem Bild sehr auffällig: die Eier liegen in den Zellen kreuz und quer. Teilweise liegen bis zu 4 Eier in einer Zelle. Das Verhalten ist absolut ungewöhnlich und lässt nur zwei Schlüsse zu:

1. Die Königin ist unbrauchbar, ggf. aufgrund Alter. Es muss umgeweiselt werden.

2. Das Volk ist drohnenbrütig, eine Arbeiterin hat das Eierlegen übernommen, weil die eigentliche Königin nicht mehr dazu fähig war. In diesem Fall sieht die Eiablage genau wie auf dem Bild aus. Chaotisch.

Hier zum Vergleich frisch gelegte Eier, so wie sie von einer gesunden Königin „gestiftet“ werden. Mittig in der Zelle und senkrecht stehend:

Um das geschwächte Volk noch zu heilen, musste ich es einige Meter vom Stand entfernt in die Wiese abkehren. Die Flugbienen finden wieder zu ihrem Stock zurück, die eventuell vorhandene Afterweisel kann nicht fliegen und bleibt im Gras liegen.

Aus einem anderen, starken Volk habe ich zwei Brutwaben mit junger Brut in das Volk gehängt. Hieraus können sich die übrigen Arbeiterinnen nun eine neue Königin ziehen.

Auf diesen Bildern ist eine große, potente, ungezeichnete Königin auf ganz frischem, weißem Wabenbau zu sehen.

Auf diesem Video ist festgehalten, wie die Königin gezeichnet wird. Sieht für die Königin etwas eng und unangenehm aus, ist aber für den Imker eine enorme Erleichterung bei der Suche nach der Königin.

Sollte die Königin nicht gezeichnet sein, riskiert man bei jeder Durchsicht, sie durch Quetschen o. ä. zu verlieren.

Auf diesem kurzen Video ist die Geburt einer Arbeiterin zu sehen.

Bis auf das eine Volk entwickeln sich die Bienen momentan prächtig. Sie strotzen gerade so vor Energie. Dies ist die Jahreszeit mit dem größten Wachstum.

Honiganalyse Sommer 2017

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich die Analyse des Sommerhonigs noch nicht veröffentlicht habe. Dem Versäumnis komme ich hiermit umgehend nach.

Der diesjährige Sommerhonig ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren besonders. Die sonst in München sehr dominante Linde hat sich in diesem Jahr nicht hervorgetan. Wie in der Analyse zu sehen, ist die Tracht eine sehr vielfältige gewesen, was für den besonderen Geschmack sorgt.

Eines der wichtigsten Kriterien ist der Wassergehalt, welcher für die Beurteilung der Haltbarkeit und der grundsätzlichen Honigqualität ausschlaggebend ist.

Mit 15,8% Wassergehalt ist der diesjährige Sommerhonig extrem trocken. Ein absolutes Qualitätsmerkmal. Man erkannte den niedrigen Wassergehalt schon beim Schleudern an der Viskosität bzw. Zähigkeit.

Honige über 18% Wassergehalt dürfen gem. dem Deutschen Imkerbund nicht in den Verkehr gebracht werden. Es besteht die Möglichkeit der Gärung.

Restentmilbung 2017 und Standplanungen

Wie angekündigt, erfolgte gestern die jährliche Winterbehandlung gegen die Varroamilbe mit Oxalsäure.

Die erfreulichste Nachricht: Alle Völker haben den Winter bisher überlebt. Ich habe kein Verluste zu vermelden. Sehr schön!

Oxalsäure ist eine organische Säure, die auch natürlicherweise im Honig vorkommt. Auch in vielen Nahrungsmitteln ist sie enthalten, wie z.B. Im Rhabarber oder im Mangold.

Den Bienen schadet die Säure nicht, den Varroamilben hingegen schon.

Das übliche Konzept der Varroabehandlung sieht eine Sommerbehandlung mit Ameisensäure und die Winterbehandlung mit Oxalsäure vor.

Mit wenig Milben belastet, können die Völker stark ins neue Bienenjahr starten.

Nachdem nun der Haderner Krautgarten tatsächlich aufgelöst wurde, bzw. umgezogen ist, musste ich mir auch zur Zukunft meines Haderner Bienenstandes Gedanken machen. Die Bienenvölker am alten Standort zu lassen, macht für mich wenig Sinn. Das Schöne war ja immer die Nähe zum Krautgarten. Aus logistischer und arbeitsökonomischer Sicht war der Stand dort immer eine Herausforderung, gerade deshalb, weil er mit dem Auto nicht zu erreichen war. Kurzum, es gibt für mich keinen vernünftigen Grund mehr, den Haderner Bienenstand aufrechtzuerhalten.

Mit dem Krautgarten nach Martinsried zu ziehen, erscheint auch wenig sinnvoll, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass am neuen Feld schon ein anderer Imker seine derzeit sechs Völker stehen hat. Ich denke, wir würden uns dort in die Quere kommen.

Aus den genannten Gründen ist nun die Entscheidung gefallen, dass die verbliebenen Völker aus Hadern meinen Stand im Forstenrieder Park ergänzen werden. In den nächsten Tagen erfolgt der Umzug dorthin.

Sommerernte 2017

Hier ein kurzer Beitrag zur Ernte des Sommerhonigs am 09.08.2017

Honigernte 2017 from Krautgartenimker on Vimeo.

Schwarmkontrolle und Bienen in Zeitlupe

Heute führte ich die erste Schwarmkontrolle durch. Eine wirkliche Schwarmstimmung konnte ich bei keinem Volk entdecken. Lediglich in Volk 1 werden erste Spielnäpfchen angeblasen. Diese Vorstufe der Schwarmzellen ist vielleicht der erste Hinweis, dass das Volk bald in Schwarmstimmung kommen wird.

Letztes Jahr um diese Zeit hatte ich schon einige Schwärme.

Alle Völker fliegen wie verrückt und tragen ordentlich Nektar ein. Es duftet sehr stark nach Frühlingsblütenhonig. In der Umgebung blühen unzählige Obstbäume und es gibt auch viel Löwenzahn.

Erstaunlich finde ich immer wieder, wie friedfertig die Bienen sind, wenn ein großes Trachtangebot vorherrscht. Eigentlich hätte ich wirklich keinen Rauch gebraucht, so friedlich waren sie.

Hier ein Bild vom Bienenstand von hinten:

bienenstand von hinten

Tabek#

Ein Blogleser hat mich auf einen Artikel im Spiegel aufmerksam gemacht, in welchem über die positive Wirkung von nikotinhaltigem Nektar der Tabakpflanze berichtet wird. Ich lasse natürlich nichts unversucht, um den Bienen etwas Gutes zu tun, weshalb ich einige Tabakpflanzen gezogen habe. Nach den Eisheiligen kommen die dann in die Nähe der Bienenstöcke.

Zum Schluss noch ein neues Zeitlupenvideo der Bienen: