Am vergangenen Mittwoch waren erste Arbeiten am Bienenstand durchzuführen.
Zunächst ein paar Infos zum neuen Volk:

Das Volk sitzt auf Erlanger Rähmchen, nicht auf Deutsch Normalmaß Rähmchen, wie meine anderen Völker. Erlanger sind von der Wabenfläche identisch wie Zander, lediglich die Ohren der Rähmchen sind beim Erlanger Maß etwas kürzer.
Im Normalfall sollte man es vermeiden, verschiedene Rähmchenmaße und Beuten zu verwenden. Da ich aber vom Erlanger Maß sehr viele komplette Beuten besitze, nutze ich sie jetzt auch.
Das neue Volk ist weiselrichtig und beim Öffnen der Beute begrüßte mich die blau gezeichnete Königin auch gleich:

Brut existiert handtellergroß auf drei Waben. Das Volk macht einen vitalen und friedfertigen Eindruck.
In den Imkerbüchern liest man, dass zur Blüte der Salweide der zweite Brutraum aufgesetzt werden soll. Die Salweide ist ein kräftiger Nektar und Pollenlieferant. Bei der Beobachtung des Flugloches konnte ich viele Bienen mit dicken Pollenhöschen feststellen.
Ich setzte also dem neuen Volk einen zweiten Brutraum mit frischen Mittelwänden (und einem Bruträhmchen) auf:


Auf diesem Bild sind gut die sich im Anflug befindlichen, pollenbepackten Arbeiterinnen zu erkennen.
Bei den „alten“ Völkern ergab eine Durchsicht, dass Volk 1 (v.l.n.r.) gut durch den Winter gekommen ist. Die Bienen sitzen in nahezu allen Wabengassen. Brut gibt es auf 4 Rähmchen. Auch bei diesem Volk entschloss ich mich deshalb, den zweiten Brutraum aufzusetzen.
Der zweite Brutraum besteht zum Großteil aus frischen Mittelwänden.
Volk zwei ist ähnlich stark wie Volk eins, jedoch ist dort noch wenig Brut (auf zwei Rähmchen) vorhanden. Beim Öffnen der Zarge lief mir die ungezeichnete Königin über den Weg und ich ergriff die Möglichkeit, sie zu zeichnen. Zu einem späteren Zeitpunkt fällt die Suche nach der Königin deutlich schwerer, da dann ja viel mehr Bienenmasse vorhanden ist. Ich nahm die ungezeichnete, aus dem letzten Jahr stammende Königin aus dem Volk und bemalte sie, um sie in Zukunft besser und schneller finden zu können:


Volk drei ist ja leider über den Winter verendet.
Volk vier, das äußerste, rechte Volk ist von der Bienenmasse her deutlich schwächer als eins und zwei. Jeder professionelle Imker würde diesem schwachen Volk wenig Chancen einräumen. Das Volk würde von einem Ertragsimker vermutlich aufgelöst werden.
Ich denke aber, dass auch dieses Volk sich erholen wird, auch wenn das etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen sollte. Tatsächlich bemüht sich die Königin. Im Brutnest waren sehr sehr viele Stifte (Eier) zu finden.
Volk vier bleibt derzeit noch auf einem Brutraum. Die Erweiterung auf den zweiten Brutraum muss noch ein wenig warten.
Zusammenfassend ergab die Durchsicht am Mittwoch ein recht erfreuliches Ergebnis. Die Völker eins, zwei, vier und das neue Volk haben Brut in allen Stadien. Die Bienen schleppen reichlich Pollen an, was auf eine gesteigerte Bruttätigkeit schließen lässt. In allen Völkern ist noch genug Futter übrig, sodass keines der Völker verhungern wird.
In der Natur finden die Bienen im Moment nur minimal Nektar, weshalb sie auch noch die nächsten Wochen auf ihr Winterfutter angewiesen sind.
In der jetzigen Phase besteht die Haupttätigkeit der Bienen darin, die Volksstärke zu erhöhen und somit viele Bienen zu produzieren. Die Winterbienen sterben peu à peu und die Sommergeneration steht in den Startlöchern.
Zu Beginn der Kirschblüte werde ich die Honigräume aufsetzen.
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