Am Samstag, den 29.08.2015 bekam ich zwei frische Königinnen der Rasse Carnica jeweils in einem Begattungskästchen. Bei den Begattungskästchen handelt es sich um handliche Beuten, die nur der Aufzucht von Königinnen dienen. Eine der Königinnen war bereits vor einiger Zeit geschlüpft, hatte sich schon auf den Hochzeitsflug begeben und legt jetzt sehr fleißig Eier.Ich besorgte mir die Königin, da ich bei dem ganz rechten Volk (Vorderansicht) im Frühjahr schon festgestellt hatte, dass die vorhandene Königin sehr schwach ist und das Volk erst sehr spät in Schwung kam. Zur Frühjahrstracht hatte die Königin es nicht geschafft, ihr Volk dahingehend zu verstärken, dass die Frühjahrstracht eingebracht werden kann.
Weiterhin waren die Nachkömmlinge dieser Königin relativ unleidig und hatten aggressive Tendenzen. Beim Öffnen der Beute kamen mir teilweise schon Bienen entgegen und umschwirrten meinen Kopf, was ein entspanntes Arbeiten am Volk schwer machte.
Ich entschloss mich also ob dieser Gründe, die Königin im Spätsommer durch eine friedlichere und fleißigere zu ersetzen.
Mit dem Zuchtmaterial dieses Imkers aus Schrobenhausen habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Seine Bienen sind auf absolute Friedfertigkeit gezüchtet und sind sehr fleißig.
Am Samstag war es nun also soweit. Ich holte die Königin mit ihrem kleinen Hofstaat in Schrobenhausen ab. An meinem Bienenstand führte ich eine Durchsicht des Volkes durch und musste feststellen, dass weder junge Brut, noch frische Stifte aufzufinden waren. Das Volk war also von selbst weisellos geworden. Ich entdeckte dann auch leere Königinnenzellen, aus welchen definitiv Königinnen geschlüpft waren und eine, noch besetzte Königinnenzelle. Trotz intensiver Suche konnte ich keine Königin im Volk finden. Ich brach die letzte Königinnenzelle in der Hoffnung aus, dass das Volk nun definitiv weisellos sei, dann setzte ich die neue Königin aus Schrobenhausen auf.
Hierzu öffnete ich die Unterseite des Begattungskästchens und platzierte dieses direkt auf die Rähmchen. Um zu verhindern, dass die neue Königin durch mein altes Volk „abgestochen“ wird, legte ich unter das Begattungskästchen eine Lage Zeitungspapier und perforierte selbiges mit einem Nagel. Durch diese Technik soll der Geruch der neuen Königin langsam in mein Bienenvolk einströmen, sodass sich die Bienen an den neuen Königinnenduft gewöhnen können. Sowohl die Bienen aus dem Begattungskästchen als auch die Bienen von unten werden sich langsam durch das Zeitungspapier fressen und die beiden Völker werden sich vereinigen. Die Hoffnung ist, dass die neue Königin dann angenommen wird und alsbald in Eiablage gehen kann.
In 10 Tagen werde ich das betroffene Volk erneut kontrollieren. Ob die Königin angenommen wurde, wird sich dann zeigen.
Bei der Durchsicht der anderen Völker stellte ich fest, dass das ganz linke Volk (Vorderansicht) leider auch weisellos ist. Das Volk ist leider nahezu brutfrei, fast die ganze Zarge ist mit Futter gefüllt. Sollte ich bei diesem Volk nicht eingreifen, wird es den Winter definitiv nicht überstehen.
Ich bekam aus Schrobenhausen noch ein weiteres Begattungskästchen, in welchem in Kürze eine weitere Königin schlüpfen wird. Sobald diese Königin begattet ist und in Eiablage geht, werde ich sie diesem weisellosen Volk zusetzen. Sollten diese Maßnahmen ohne Erfolg bleiben, muss ich das entsprechende Volk auflösen.
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