Varroabehandlung 2018

Gestern erfolgte die notwendige Behandlung der Völker gegen die Varroamilbe. Dazu werden pro Volk ca. 200ml Ameisensäure in die Völker gegeben, die über die nächsten Tage langsam verdampfen.

Den Bienen schadet diese organische und selbst im Honig vorkommende Säure nicht übermäßig, den Milben dazu im Gegensatz schon. 🙂

Wird ein Bienenvolk nicht gegen die Milbe behandelt, stirbt es mit ziemlicher Sicherheit im nächsten Jahr; die Behandlung ist also imkerliches Pflichtprogramm.

Ernte abgefüllt

Die Frühjahrs- und Sommerernte ist abgefüllt, etikettiert, gestempelt und jetzt verfügbar!

Frühjahrsernte 2018

Am 31.05.2018, einige Tage früher als im vergangenen Jahr, war es Zeit für die Ernte des Frühjahrshonigs. Die Honigräume waren gut gefüllt und die Linde kündigte sich früher als in den vergangenen Jahren an; es war also an der Zeit..

Bei unserer Völkeranzahl artet der Erntetag zunehmend in Arbeit aus. Von 08.00 Uhr morgens bis 21.30 Uhr abends zog sich die Aktion und kostete Kraft und Nerven.

Gleich zu Beginn fuhren wir zu unseren Völkern und entnahmen die vollen Honigwaben. Die eigentliche Erntearbeit erfolgte im Schleuderraum unseres Imkervereins in Lochhausen. Bei sommerlichen 28 Grad verbrachten wir den restlichen Tag damit, die vollen Honigwaben zu entdeckeln und zu schleudern.

Es ist jedes Mal eine wahre Wonne, den frischen, noch stockwarmen Honig genau zu inspizieren und zu probieren. In diesem Moment weiß man, warum man die oft schwere körperliche Arbeit auf sich genommen hat. Der Honig ist unglaublich aromatisch, lieblich und ungewöhnlich dunkel für einen Frühjahrshonig. Ich bin gespannt auf die Honiganalyse und die Zusammensetzung des Honigs.

Der geerntete Honig muss nun einige Tage ruhen, bevor er „abgeschäumt“ werden kann. Dann wird es nicht mehr lange dauern, bis der Honig in den Gläsern und bei den schon mit den Hufen scharrenden Abnehmern landet.

Während der Ernte habe ich einige Bilder und Videos aufgenommen und nun  zu einem kleinen Video zusammengefügt.

Weltbienentag

Zum gestrigen ersten Weltbienentag ein Beitrag des Bundesumweltministeriums

Schwarmkontrolle, Pollenvielfalt, Rettung des drohnenbrütigen Volkes

Spätestens Ende April beginnen wir mit der regelmäßigen Durchsicht aller Völker auf Schwarmstimmung. Die Völker entwickeln sich nun rasant, die Bienenmasse nimmt von Woche zu Woche stark zu. In den nächsten Wochen tendieren die Bienen instinktiv dazu, sich durch Schwarmbildung zu vermehren. Welche Faktoren die Bienen genau dazu veranlassen, einen Schwarm zu bilden, ist nicht hundertprozentig belegt. Mit Sicherheit spielt das Platzangebot in der Beute eine große Rolle. Wenn ein Volk schwärmt, verlassen die Königin und ein Großteil der Bienen den Stock auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Das Volk liefert dem Imker dann in diesem Jahr keinen Honig mehr, weshalb die meisten Imker sich in Schwarmverhinderung üben.

Bei der Durchsicht hält der Imker Ausschau nach Weiselzellen. Netterweise zieht die Königin bevor sie sich vom Acker macht noch einige neue Königinnen nach. Das zurückgebliebene Restvolk kann somit weiter existieren.

Sind also im Volk Weiselzellen zu sehen, droht der Schwarm. Dann sind Maßnahmen zur Schwarmverhinderung zu treffen (Weiselzellen brechen, Ableger bilden, um die Bienenmasse zu reduzieren, mehr Raum geben etc.)

Bei unseren Völkern konnten wir heute bei zwei Völkern eine beginnende Schwarmstimmung feststellen. Hier werden in den nächsten Tagen Königinnenableger gebildet, um das Schwärmen zu verhindern. Dazu im nächsten Beitrag mehr.

Im letzen Beitrag berichtete ich über ein drohnenbrütiges Volk. Wir hatten dem Volk zwei Rähmchen mit junger Brut zugehängt, aus welchen sie sich eine neue Königin ziehen sollten. Der Eingriff scheint bisher von Erfolg gekrönt zu sein, wir entdeckten vier verdeckelte Nachschaffungszellen:

 

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Wenn weiterhin alles gut läuft, schlüpft die Königin am 16. Tag nach der Eiablage. Arbeiterinnen schlüpfen erst am 21. Tag, Drohnen brauchen noch länger, sie schlüpfen am 24. Tag.

Bei unserem Volk sollten die Weiselzellen ca. 11 Tage alt sein. In fünf Tagen würden die Königinnen dann schon schlüpfen. Die Tage nach dem Schlupf sollte das Wetter einigermaßen ordentlich sein, damit die Königin auf ihren Hochzeitsflug gehen kann, um sich so mit mehreren Drohnen zu paaren.

Erwähnenswert bei der heutigen Durchsicht war die Pollenvielfalt. Es werden derzeit verschiedenste Farbschattierungen eingetragen – von Grün bis Purpur ist alles dabei. Besonders interessant – hatte ich so auch noch nie gesehen, aber in der Vergrößerung ist es gut zu erkennen: Der Pollen weist lauter klitzekleine Vertiefungen auf, er wurde folglich durch Arbeiterinnen in die Zellen gestampft. Ob die das mit ihrem Hintern, oder mit dem Kopf machen, konnte ich noch nicht beobachten.

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Hier zwei Bilder von Bienen mit dicken, bunten Pollenhöschen:

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Der leuchtend rote Pollen stammt von der Rosskastanie.

Feierabendlicher Besuch Mitte April

An diesem wunderschönen, frühsommerlichen Nachmittag stattete ich den Bienen einen kurzen Besuch ab und nutzte diesen für eine Durchsicht der Völker.

Hier einige Bilder und Videos samt Beschreibung:

Kurze Fluglochbeobachtung in Slowmotion. Derzeit wird wenig Pollen und mehr Nektar eingebracht.

Hier zwei Bilder aus dem Volk mit der schwachen Königin. Tatsächlich war die Königin dieses Mal nicht mehr aufzufinden. Ich vermute, das Volk hat sie nun endgültig massakriert. Auf dem Bild sehr auffällig: die Eier liegen in den Zellen kreuz und quer. Teilweise liegen bis zu 4 Eier in einer Zelle. Das Verhalten ist absolut ungewöhnlich und lässt nur zwei Schlüsse zu:

1. Die Königin ist unbrauchbar, ggf. aufgrund Alter. Es muss umgeweiselt werden.

2. Das Volk ist drohnenbrütig, eine Arbeiterin hat das Eierlegen übernommen, weil die eigentliche Königin nicht mehr dazu fähig war. In diesem Fall sieht die Eiablage genau wie auf dem Bild aus. Chaotisch.

Hier zum Vergleich frisch gelegte Eier, so wie sie von einer gesunden Königin „gestiftet“ werden. Mittig in der Zelle und senkrecht stehend:

Um das geschwächte Volk noch zu heilen, musste ich es einige Meter vom Stand entfernt in die Wiese abkehren. Die Flugbienen finden wieder zu ihrem Stock zurück, die eventuell vorhandene Afterweisel kann nicht fliegen und bleibt im Gras liegen.

Aus einem anderen, starken Volk habe ich zwei Brutwaben mit junger Brut in das Volk gehängt. Hieraus können sich die übrigen Arbeiterinnen nun eine neue Königin ziehen.

Auf diesen Bildern ist eine große, potente, ungezeichnete Königin auf ganz frischem, weißem Wabenbau zu sehen.

Auf diesem Video ist festgehalten, wie die Königin gezeichnet wird. Sieht für die Königin etwas eng und unangenehm aus, ist aber für den Imker eine enorme Erleichterung bei der Suche nach der Königin.

Sollte die Königin nicht gezeichnet sein, riskiert man bei jeder Durchsicht, sie durch Quetschen o. ä. zu verlieren.

Auf diesem kurzen Video ist die Geburt einer Arbeiterin zu sehen.

Bis auf das eine Volk entwickeln sich die Bienen momentan prächtig. Sie strotzen gerade so vor Energie. Dies ist die Jahreszeit mit dem größten Wachstum.

Frühjahrsdurchsicht und Honigräume

Es geht wieder richtig los!

Ein arbeitsreicher Tag bei den Bienen geht zu Ende. Wir unterzogen alle Völker einer kompletten Durchsicht, prüften die Völker auf Weiselrichtigkeit, schafften Platz im Brutraum und setzten die Honigräume auf.

Alle Völker sind ja gut über den Winter gekommen und nach der heutigen Durchsicht ist auch klar, dass alle Völker weiselrichtig sind, also eine Königin besitzen, die in Eiablage gegangen ist. Teilweise war in den Völkern noch reichlich Winterfutter, das nun natürlich entnommen werden musste. Je mehr Futter im Volk ist, desto weniger Platz hat die Königin, um Eier zu legen. Ein wichtiger Eingriff war also die Entnahme des Winterfutters. Als Ersatz bekamen die Völker jungfräuliche Mittelwände, die sie nun ausbauen können. Die Maßnahme dient gleichzeitig der Wabenerneuerung.

Bei einem Volk war recht wenig Brut zu sehen. Bei der Inaugenscheinnahme der Königin war klar, dass diese schon einige – vermutlich zu viele – Jahre auf dem Buckel hat. Das Alter der Königin war auch klar an den ausgefransten Flügeln zu erkennen. Ich gehe davon aus, dass das Volk nun selbständig umweiselt und sich eine frische, leistungsfähige Königin zieht. Sollte dies in den nächsten Tagen / Wochen nicht der Fall sein, müssen wir evtl. die alte Königin „abdrücken“. Unangenehm, aber unvermeidlich.

Auffällig in diesem Jahr ist, dass trotz hinterherhinkender Vegetation die Bienen schon ordentlich Nektar einbringen. Viel mehr als die Weide blüht im Wald eigentlich noch nicht. Fraglich, wo der enorme Nektareintrag herrührt. Die Völker sind teilweise schon ordentlich am Brüten, in manchen Völkern ist sogar schon reichlich Drohnenbrut aufzufinden.

Nachdem die Bruträume sortiert, neues Wabenmaterial eingesetzt, die Bodenbretter gereinigt und die Fluglochkeile entfernt waren, setzten wir auf jedem Volk einen Honigraum auf. Jetzt haben die Bienen genug Platz für den eingetragenen Nektar und der Frühjahrshonigproduktion 2018 steht nichts mehr im Wege.

Hier einige Bilder der heutigen Aktion:

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Auf dem letzten zwei Bildern ist ganz deutlich die frisch angelegte Brut in allen Brutstadien zu erkennen. Neben frisch gelegten Eiern (Stiften) erkennt man auch die schon einige Tage alten Rundmaden. Auf dem letzten Bild erkennt man die randvoll mit gelbem Pollen gefüllten Zellen. Eine große Farbvariation ist nicht zu erkennen. Meines Erachtens handelt es sich hier hauptsächlich noch um den Pollen der Weide. Rechts im Bild erkennt man den in den Zellen glänzenden Nektar.

Die Weide ist übrigens eine für die Bienen und auch für andere Insekten sehr wertvolle Pflanze. Die verschiedenen Weidenarten blühen von Februar bis Mai durchgehend bzw. aufeinander folgend und liefern wertvollen Pollen und Nektar. Anstatt sich die Weidenkätzchen abzuschneiden und in eine Vase zu stellen, sollten wir sie also lieber den Insekten lassen, die so früh im Jahr sonst wenig Alternativen haben.

Reinigungsflug 2018

Endlich naht der Frühling! Bei milden 11 Grad trauten sich auch die Bienen das erste Mal seit langer Zeit wieder aus ihren Beuten.

Für jeden Imker ist das ein großartiger Moment und es zeigt sich, welches Volk über den Winter gekommen ist und welchem auf der Schlussgeraden die Puste gefehlt hat.

Beim heutigen (04.03.2018) Besuch am Stand im Forstenrieder Park konnten wir eine sehr erfreuliche Feststellung machen. ALLE eingewinterten Völker haben bisher überlebt. Viele Imker berichten in den letzten Jahren von enormen Winterverlusten; teilweise ist von mehr als 50% Verlustrate die Rede. Im Hinblick auf solche Hiobsbotschaften ist eine Verlustrate von NULL Prozent wirklich erstaunlich. Die Art und Weise, wie wir mit unseren Bienen umgehen, scheint also die richtige zu sein.

Wobei auch anzumerken ist, dass die nächsten ca. vier Wochen u.U. noch kritisch sein können. Ab jetzt beginnt das Brutgeschäft in größerem Umfang, was auch erhöhten Futterumsatz bedeutet.

Zu den ersten Arbeiten am Stand gehört es, den natürlichen Totenfall in den Beuten auszukehren und zu prüfen, ob die Fluglöcher passierbar und nicht verstopft sind. Durch das Säubern der Beuten können sich zum Einen weniger Keime entwickeln, weiterhin nimmt man den Bienen einiges an Arbeit ab. Gerade in der aktuellen Phase sollten die Bienen jegliche Energie auf wichtigere Dinge verwenden.

Am Stand war also wirklich alles im Lot und auch die Futtervorräte machen einen guten Eindruck.

Da die Völkeranzahl dieses Jahr bei über 10 angelangt ist, entschieden wir uns, einige Völker zu vereinigen. Das hat einerseits den Vorteil, dass die vereinigten Völker sehr kräftig ins Frühjahr starten können und so auch mehr Frühlingshonig sammeln können. Andererseits gibt dieses Verfahren uns auch die nötige Flexibilität um zur Schwarmzeit Ableger bilden zu können. Ich gehe davon aus, dass die Völkeranzahl spätestens im Juli wieder an die 15 herankommt.

Eine Feststellung mussten wir heute noch machen: In einer Beute hat sich scheinbar eine kleine Maus an den gedeckten Tisch gesetzt. Eine Wabe war deutlich angeknabbert, der Schaden hält sich aber absolut im Rahmen und das betroffene Volk ist auch nicht beeinträchtigt.

Im folgenden kurzen Video habe ich einige Sequenzen und Fotos vom heutigen Tag zusammengestellt: Reinigungsflug, Mäuseschaden, Totenfall auf Bodenbrett…

Auflösung Haderner Bienenstand

Heute war es soweit. Nachdem der Haderner Krautgarten am alten Standort nicht mehr existiert, war es auch an der Zeit, den Bienenstand dort aufzulösen. Die beste Jahreszeit für derartige Maßnahmen ist der Winter. Die Völker sind klein, leicht und es herrscht kein Flugverkehr.

Die verbliebenen 4 völker samt Unterbau haben ihre neue Heimat im Forstenrieder Park, an meinem dortigen Stand, tief im Wald gefunden.

Jetzt sind alle Völker beisammen und für den Imker ergibt sich dadurch eine Arbeitserleichterung.

Beitrag ZDF zu Keystone Species Biene

Ein interessanter Beitrag zum Thema Artenschutz. Ab Minute 7 ist auch die Biene und deren Eigenschaft als Keystone-Species Thema.

Leschs Kosmos ZDF