Spätestens Ende April beginnen wir mit der regelmäßigen Durchsicht aller Völker auf Schwarmstimmung. Die Völker entwickeln sich nun rasant, die Bienenmasse nimmt von Woche zu Woche stark zu. In den nächsten Wochen tendieren die Bienen instinktiv dazu, sich durch Schwarmbildung zu vermehren. Welche Faktoren die Bienen genau dazu veranlassen, einen Schwarm zu bilden, ist nicht hundertprozentig belegt. Mit Sicherheit spielt das Platzangebot in der Beute eine große Rolle. Wenn ein Volk schwärmt, verlassen die Königin und ein Großteil der Bienen den Stock auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Das Volk liefert dem Imker dann in diesem Jahr keinen Honig mehr, weshalb die meisten Imker sich in Schwarmverhinderung üben.
Bei der Durchsicht hält der Imker Ausschau nach Weiselzellen. Netterweise zieht die Königin bevor sie sich vom Acker macht noch einige neue Königinnen nach. Das zurückgebliebene Restvolk kann somit weiter existieren.
Sind also im Volk Weiselzellen zu sehen, droht der Schwarm. Dann sind Maßnahmen zur Schwarmverhinderung zu treffen (Weiselzellen brechen, Ableger bilden, um die Bienenmasse zu reduzieren, mehr Raum geben etc.)
Bei unseren Völkern konnten wir heute bei zwei Völkern eine beginnende Schwarmstimmung feststellen. Hier werden in den nächsten Tagen Königinnenableger gebildet, um das Schwärmen zu verhindern. Dazu im nächsten Beitrag mehr.
Im letzen Beitrag berichtete ich über ein drohnenbrütiges Volk. Wir hatten dem Volk zwei Rähmchen mit junger Brut zugehängt, aus welchen sie sich eine neue Königin ziehen sollten. Der Eingriff scheint bisher von Erfolg gekrönt zu sein, wir entdeckten vier verdeckelte Nachschaffungszellen:

Wenn weiterhin alles gut läuft, schlüpft die Königin am 16. Tag nach der Eiablage. Arbeiterinnen schlüpfen erst am 21. Tag, Drohnen brauchen noch länger, sie schlüpfen am 24. Tag.
Bei unserem Volk sollten die Weiselzellen ca. 11 Tage alt sein. In fünf Tagen würden die Königinnen dann schon schlüpfen. Die Tage nach dem Schlupf sollte das Wetter einigermaßen ordentlich sein, damit die Königin auf ihren Hochzeitsflug gehen kann, um sich so mit mehreren Drohnen zu paaren.
Erwähnenswert bei der heutigen Durchsicht war die Pollenvielfalt. Es werden derzeit verschiedenste Farbschattierungen eingetragen – von Grün bis Purpur ist alles dabei. Besonders interessant – hatte ich so auch noch nie gesehen, aber in der Vergrößerung ist es gut zu erkennen: Der Pollen weist lauter klitzekleine Vertiefungen auf, er wurde folglich durch Arbeiterinnen in die Zellen gestampft. Ob die das mit ihrem Hintern, oder mit dem Kopf machen, konnte ich noch nicht beobachten.

Hier zwei Bilder von Bienen mit dicken, bunten Pollenhöschen:


Der leuchtend rote Pollen stammt von der Rosskastanie.
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