2. Schwarmkontrolle

Heute erfolgte die Schwarmkontrolle bei feuchtkühlen 12 Grad Aussentemperatur.

Zur allgemeinen Erklärung:

Die Schwarmkontrolle muss in den Monaten Mai und Juni alle acht Tage erfolgen. Bei der Durchsicht der Völker wird darauf geachtet, ob die Völker schon in Schwarmstimmung sind, oder eben nicht. Die Schwarmstimmung erkennt man an mehreren Faktoren. Deutliches Indiz für einen bevorstehenden Schwarm sind Weiselzellen. Bei den Weiselzellen handelt es sich um besonders geformte Brutzellen, in welchen eine neue Königin heranwächst. Hier ein beispielhaftes Bild:

778px-Weiselzelle_auf_Bienenwabe_70b

Weiselzellen werden zunächst von den Arbeiterinnen meist am unteren Ende des Rähmchens gebaut. Zu einem gewissen Zeitpunkt werden diese vorbereiteten Weiselzellen durch die Königin bestiftet. Die aus diesem Ei geschlüpfte Larve bekommt vom ersten bis zum letzten Tag ein besonderes Futter, das Gelée Royal, was die Larve zu einer Königin heranwachsen lässt. Ab dem Zeitpunkt, an dem die Weiselzelle durch die Arbeiterinnen verdeckelt wird, nämlich 8 Tage nach der Eiablage, kann es passieren, dass die alte Königin zusammen mit vielen tausend Flugbienen schlagartig den Stock verlässt. Der Bienenschwarm.

Der Schwarm ist die natürliche Art der Vermehrung. Der Imker versucht im Normalfall, den Schwarm zu verhindern, weil das eigentliche Wirtschaftsvolk durch den Schwarm stark geschwächt wird und der Honigertrag darunter leidet.

Die wöchentliche Durchsicht zur Schwarmzeit dient der Verhinderung bzw. dem Erkennen eines drohenden Bienenschwarmes.

Bei unseren Völkern sind Weiselzellen wie auf dem Bild oben noch nicht zu sehen. Die Völker eins und drei treffen lediglich langsam Vorbereitungen. Sie bereiten Näpfchen vor, in welche die Königin, wenn sie denn möchte, ein Ei legen kann.

Die Völker zwei und vier sind komplett frei von Schwarmstimmung.

Einen guten Anhalt, wie es um die Schwarmstimmung im Volk steht, liefert auch der Baurahmen. Der Baurahmen wird dem Volk ohne vorgepresse Mittelwand gegeben. Die Bienen können in diesem Rahmen nach Herzenslust bauen und nutzen den freien Raum, um Drohnenwaben anzulegen. Diese Drohnenzellen sind größer als Arbeiterinnenzellen.
Je nachdem wie harmonisch die Stimmung im Volk ist, sieht auch der Baurahmen aus. Ein Volk, in dem noch keine rechte Schwarmstimmung aufgekommen ist, baut eine recht regelmäßige Wabe, so wie unser Volk zwei:

IMG_8586

Der Bau sähe wesentlich „zackiger“ aus, wenn das Volk in Schwarmstimmung wäre.IMG_8585

Auf diesem Bild erkennt man den Unterschied zwischen Drohnenzellen und Arbeiterinnenzellen sehr gut. Rechts oben im Bild sind die deutlich größeren Drohnenzellen zu erkennen.

 

Was war heute noch festzustellen:

Insgesamt sind die Honigräume noch nicht so gut angetragen, wie ich das erwartet hatte. Die starken Völker bringen aber trotzdem reichlich Nektar und haben den ersten Frühlingsblütenhonig sogar schon verdeckelt.

Die Stimmung am Stand war nicht so wahnsinnig gut. Den Bienen stinkt es wohl, dass sie heute wegen des schlechten Wetters nicht ausfliegen können und attackierten mich deshalb trotz Smoker-Einsatz.

In den nächsten 14 Tagen werde ich aus Volk eins und drei Ableger bilden. Dies dient der Schwarmverhinderung. Dazu beim nächsten Mal mehr.

Zum Schluss noch ein kurzes Video vom heutigen Tag, in welchem die ersten Sekunden im Leben einer Biene zu sehen sind. Ausserdem die fleißige Königin beim Bestiften der Drohnenzellen des Baurahmens und zuletzt ein Blick in den Honigraum von Volk drei, dem definitiv stärksten Volk.

 

Ein Gedanke zu „2. Schwarmkontrolle

  1. Klasse – danke für die tollen Infos. Man sieht deutlich bei den heimkehrenden Bienen die dicken Pollenballen . Wir freuen uns schon auf die Ernte!

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