Am Sonntag, den 30. Juni 2013, bekam ich gegen 16.00 Uhr einen Anruf aus dem Krautgarten. Es habe sich ein Schwarm in einem Baum nahe unserer Bienen gesammelt.
Aufregung machte sich bei mir breit. Meine Bienen können es eigentlich nicht sein, dachte ich, da ich ja ordentliche Schwarmverhinderung betrieben hatte.
Ich packte also das nötige Werkzeug ein und machte mich auf den Weg. Da ich noch nie einen Schwarm gefangen habe, ja nicht mal einen gesehen hatte, versuchte ich meinen Imkerpaten zu erreichen. Leider war er scheinbar ausgeflogen. Ich versuchte einen anderen Imkerkollegen anzurufen, doch auch der war, trotz Telefonterror meinerseits, nicht ans Rohr zu bekommen.
So stand ich also im Krautgarten, über mir an einem Ast ein ca. 2 kg schwerer, toller Bienenschwarm, auf ca. 3,50 m Höhe und kein Mensch der mir hätte helfen können.
Leiter hatte ich natürlich auch keine.
Ich dachte mir: „Einen Versuch hast du!“ ,also stelle ich eine leere Beute unter den Schwarm und schüttelte den Ast kräftig. Die meisten Bienen erreichten den Boden gar nicht, sondern flogen bereits zuvor aufgeregt auf. In der Kiste landeten vielleicht 100 Bienen, wenn überhaupt.
Nach kurzem Schwärmen setzten sich die Bienen erneut an einen benachbarten Baum.
Die leere Beute beließ ich in der Nähe stehen, in der Hoffnung, der Schwarm würde vielleicht den Wert dieser Behausung selbst erkennen.
Am Montag 19.30 Uhr wollte ich einen erneuten Fangversuch starten, hier hatte sich der Schwarm aber bereits in unbekannte Richtung verabschiedet. Wirklich schade, denn ich hätte dem neuen Volk sehr gerne Asyl gegeben.
Am Montag Abend führte ich auch noch eine kurze Durchschau an unseren Völkern durch, welche mich zumindest in der Ansicht bestärkte, dass der Schwarm nicht aus unseren Völkern stammte.
Durchsicht:
Volk 4:
Schon am Flugloch war zu erkennen, dass die Arbeiterinnen ordentlich Pollen eintragen, es also frische Brut geben müsste. Beim Öffnen bestätigte sich erfreulicherweise diese Vermutung. Auf 3 Rähmchen war junge Brut zu erkennen. Da der Platz scheinbar knapp wird, hängte ich noch 3 Mittelwände dazu.
Das Volk macht einen guten Eindruck.
Volk 3:
Die zugehängte Weiselzelle war nicht mehr aufzufinden und es gab noch reichlich Drohnen im Volk, was ein Zeichen dafür ist, dass keine Königin im Volk ist.
Keine Brut zu sehen.
Schlechtes Zeichen. Da ich nun keinerlei Weiselzellen mehr zur Verfügung habe, bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder eine Königin zukaufen, oder das Volk auflösen. Ich mache mir hierzu in den nächsten Tagen Gedanken, bzw. halte nochmal Rücksprache mit meinem Paten.
Volk 2:
Immernoch keine Königin oder frische Brut in Sicht, aber jede Menge geschlüpfte Weiselzellen. Hier dürfte sich in den nächsten Tagen zeigen, ob eine ordentliche Königin geboren wurde, sonst heißt es auch hier: Königin zukaufen!
Volk 1:
Brut in allen Stadien.
Baurahmen wird regelmäßig ausgebaut.
Nektar und Pollen wird eingetragen.
Tolles Volk.
Ich werde jetzt noch vielleicht zwei Wochen der Lindenblüte abwarten, die gerade in vollem Gange ist und dann meine erste Schleuderung starten. Bin schon gespannt.
Gigantisch, wie stark die Linde in München vertreten ist. Wer mit offenem Fenster diese Tage durch München fährt, kann überall den süßen Duft dieses tollen Baumes genießen!! Die Linde ist ein sehr starker Nektarspender.